Pale Solid: Teil 2

einfarbig helle Farbvarianten (von Geburt an helle bis rötliche Farben)

Bezeichnung der Farbgruppe/Basisfarbe: Pale Solid (hell einfarbig)

Weitere Bezeichnungen sind "clear yellow" (angelehnt an den Phänotyp) oder "recessive yellow" (angelehnt an den Genotyp).
Es gilt dabei jedoch zu beachten, dass das "yellow" lediglich ausdrücken soll, welcher Melanintyp hier ausschließlich vorliegt. Die Farbtiefe des Gelbpigments kann stark variieren. Da dies verwirren kann, ist die Bezeichnung "pale solid" eindeutiger für diese Farbgruppe.

Farbvarianten der Basisfarbe Pale Solid:

Fuchsrot

Apricot

Champagner


Creme

Weiß


Die Bezeichnung der Farbvariante wird anhand der Haare gewählt, die die intensivste Färbung aufweisen. Gerade langhaariges Fell ist regulär auch von Haaren durchsetzt, die ein bis zwei Nuancen blasser sind als der intensivste Farbton im Fell.

 

Blütenreines Weiß ist für den Bolonka zwetna als Farbvariante ausgeschlossen. Der weiße Bolonka führt die Rassebezeichnung Bolonka franzuska.

 

Bislang wird bei der Bezeichnung der Farbe nicht unterschieden, ob der weitere genetische Hintergrund schwarz oder braun ist.
Schwarz- und Braunnasen werden also gleich bezeichnet und Letztere erhalten bisher lediglich den Zusatz "mit braunem Pigment".

Die Formulierung "mit braunem Hautpigment" wäre jedoch eindeutiger.

 

Da die Blauverdünnung (blue dilution) nachweislich in der Population der Bolonka auftritt, sollen auch die Pale Solid mit dem genetischen Hintergrund blau und lilac nicht vergessen werden.

Auch sie werden gleich bezeichnet wie die Schwarz- und Braunnasen, erhalten aber den Zusatz "mit blauem Pigment" bzw. "mit lilacfarbenem Pigment.

Siehe auch unter: Dilute

Häufig ist auch die Bezeichnung "Beige" für Bolonka dieser Farbgruppe anzutreffen, was in etwa dem o. g. "Champagner" entspricht. Diese Bezeichnung ist allerdings äußerst unglücklich gewählt, weil beigefarbenes Fell einen gewissen Grauschleier zeigen sollte und somit das Vorhandensein von Eumelanin erfordert. Sicherlich ist die Bezeichnung der Rasse "Mops" entlehnt, welche ihre helle Färbung jedoch über einen gänzlich anderen genetischen Mechanismus erhält, der die Einlagerung von Eumelanin im Fell auch zulässt.

Die Bezeichnung oder zusätzliche Umschreibung "Gold" findet häufig innerhalb der Farbgruppe "Tipped Bicolour" Verwendung und ist darum bei den Pale Solid fehl am Platze.

Gelegentlich werden auch Bolonka der Gruppe Pale Solid mit braunem Nasenspiegel fälschlicher Weise als Falb bezeichnet. Die Farbbezeichnung "Falb" gehört jedoch in die Hauptgruppe der Zweifarbigen und dort zu der Farbgruppe "Tipped Bicolour". Spätestens im Erwachsenenalter sind hier zwar tatsächlich große Ähnlichkeiten vorhanden, die gar zur Verwechlung führen können, doch aufgrund des genotypischen Unterschieds sollten Züchter und Vereine darauf achten, die Farben korrekt zuzuordnen.

Genetischer Hintergrund der Pale Solids:

Basis-Genotyp: e/e
Die Basisfarbe Pale Solid wird durch eine Mutation an einem einzigen Genort (Locus) hervorgerufen, die dazu führt, dass alle weiteren Genorte, die für die Verteilung des Eumelanin und Phäomelanin am Haar zuständig sind, vollkommen maskiert werden. Das bedeutet, sämtliche weiteren Basisfellfarben werden vom Pale Solid überlagert.

Der Genort ist darum als der erste Hauptgenort für die Ausprägung der Basisfarben zu betrachten.
Die verantwortliche Mutation für Pale Solid unterliegt einem autosomal rezessiven Erbgang, womit alle Hunde dieser Basisfarbe am entsprechenden Genort homozygot (reinerbig) sind und somit auch grundsätzlich dieses mutierte Allel immer an jeden einzelnen ihrer Nachkommen weiter vererben. Ob die Nachkommen eines Pale Solid oder ein Teil von ihnen auch Pale Solid werden hängt davon ab, ob der Verpaarungspartner die Mutation ebenfalls trägt. Ist der Partner allerdings gar selbst ein Pale Solid, wird der gesamte Wurf dieser Farbgruppe angehören und allenfalls in der Gelb-/Rotintensität variieren.

 Achtung! Der verantwortliche Genotyp für Pale Solid hat maskierende Wirkung zu der Genmutation, die die Merlezeichnung hervorruft!
Obwohl der Merlefaktor im Genom vorhanden sein kann, ist er dennoch niemals und für niemanden sichtbar, wenn der Hund zur Gruppe der Pale Solids gehört.
Da sehr viele Bolonka die o. g. Farbvarianten aufweisen und entsprechend viele weitere Bolonka zumindest Anlageträger des "recessive yellow" sind, ist dies einer der Gründe, warum die Einzucht der Merlezeichnung beim Bolonka zwetna strikt abzulehnen ist.